Benndorfer Wasserversorgung früher und heute
Benndorf hatte in der Zeit bis zum Bau der Wasserleitung 1926 immer mit Wassermangel zu kämpfen. Im Mittelalter reichten die vorhandenen privaten Brunnen sowie die nahe am Ort liegenden Quellen aus, um den Bedarf an Wasser einigermaßen zu decken. Mit zunehmender Bevölkerungsdichte nahm die Wasserknappheit zu.
Benndorf hatte von 1784 – 1880 im Durchschnitt 296 Einwohner. Bis 1900 war die Einwohner-zahl auf 1713 sprunghaft angestiegen. Diese Zahl der Einwohner änderte sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges nicht wesentlich. 1945 waren es noch 1700 Einwohner. Da sich die Zustände der Wasserversorgung mit der Ortserweiterung vom ehemaligen Kulturhaus bis zur heutigen Hauptstraße (4. Besiedlungsperiode) stark zuspitzten, machte sich der Bau einer Wasserleitung in Benndorf erforderlich.
Für die Zeit um 1900 berichtet die Chronik noch von 28 Brunnen, davon 6 öffentliche in der Gemeinde Benndorf. Man benötigte auch dringend Wasser zum Löschen von Bränden. Die beiden Teiche im Unterdorf (auf dem heutigen Feuerwehrplatz und dem ehemaligen Gemeindekindergarten an der Thomas-Müntzer-Straße) reichten bald nicht mehr aus oder es gab diese nicht mehr.
Bis in die Zeit der Mitte des 19. Jahrhunderts waren alle Brunnen als Ziehbrunnen einge-richtet. Am Seil oder an einer Kette war der Eimer befestigt und mit dem Haspel bewegt. Verschiedene Brunnen lieferten Wasser aus einer Tiefe von etwa 10 m. Welche Brunnen Wickelbrunnen und welche Ziehbrunnen waren ist nicht überliefert. Je nach vorhandenem Geld gab es die verschiedenen Varianten. Eine Überdachung hatten viele dieser Brunnen. Die Öffnung war mit einem Holzdeckel abgedeckt, um Verunreinigungen zu vermeiden. Ob es in Benndorf Holzpumpen gab, ist nichts überliefert. Die gusseisernen Pumpen, wie man sie teilweise heute noch findet, gibt es seit 1875 in Benndorf. Die Firma Baentsch & Behrens aus Ludwigshütte bei Sandersleben stellte Gußeiserne Schwengelpumpen her. Diese Pumpen aus Ludwigshütte hatte man in Benndorf an den 6 noch bekannten Standorten. Alle hatten den Drachenkopfauslauf oben und unten. Die Wasserwagen der Bauern wurden von oben befüllt, dazu sperrte man den unteren Auslauf zu.
Um die Funktion der Brunnenpumpen zu verstehen, hier die notwendigen Erläuterungen. Die tiefen Brunnen hatten ein fast drei Meter hohes Standrohr. Sie hatten auch einen großen und schweren Pumpenschwengel mit Gegengewicht.
“Für die tiefen Brunnen (10 – 20 Meter…), wurde eine Saugpumpe mit einem mehrstufigen Rohr-Ventilsystem benötigt, denn durch den atmosphärischen Druck kann eine Wassersäule nur maximal 10 Meter angesaugt werden, bevor sie abreißt. Deshalb hatten die Pumpen für den großen Kolbenzug ein sehr hohes Standrohr und waren mit einem schweren Schwengel mit Gegengewicht für das gewicht der Wassersäule im Saugrohr ausgelegt. Außerdem sollten auch Personen mit geringer Muskelkraft (Frauen und Kinder) die Pumpen bedienen können.“/7/
“Die Pumpen hatten zwei Ausläufe, davon einer mit Kükenventil und Betätigungshebel. “Um Wasserfässer auf Fuhrwerken füllen zu können, wurde der untere Auslauf abgeschiebert und der obere genutzt. Für den Normalbetrieb zum Eimerfüllen öffnete man den unteren Auslauf.” /7/
Das Wasser der Brunnen und Quellen kommt aus den oberen Schichten des Bundsandsteins. Es wurde auch als Trinkwasser genutzt, obwohl es dafür nicht geeignet war.
Öffentliche Brunnen gab bzw. gibt es:
- auf dem Feuerwehrplatz,
- vor dem Grundstück Ringstraße 20,
- am ehemaligen Kulturhaus,
- an der Ecke Wilhelmstraße/Chausseestraße,
- an der Ecke Hermannstraße/Chausseestraße,
- in der Ringstraße am ehemaligen Gut Hesse
In der Schulchronik der evangelischen Volksschule von Benndorf heißt es für das Jahr 1926:
“Die Gemeindevertretung beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit dem Bau einer Wasserleitung. Das Wasser der hiesigen Brunnen ist nicht ausreichend und nach dem Ergebnis einer chemischen Untersuchung verschiedener Wasserproben nicht brauchbar, teilweise sogar gesundheitsschädlich. Die Trinkwasserversorgung aus dem Stollen der Schächte war ebenfalls nicht möglich, da keine Trinkwasserqualität erreicht wurde.
Die Gemeindevertretung hat daher den Bau einer Wasserleitung beschlossen und will zu diesem Zwecke an den Wasserwerks-Zweckverband Mansfeld zwecks Aufnahme in den Verband herantreten. Ein vorläufiger Antrag beziffert die Kosten mit ca. 50.000 Mark.” /1/
“Aus der Gemeinde ist zu berichten, dass die am 16. Mai (1927) angefangene Wasserleitung am 6. August (1927) in Betrieb genommen werden konnte. Damit ist einem sich schon seit Jahren bemerkbar machenden Notstande endlich abgeholfen.” /1/
“Gegen Ende des Monats Februar (1929) froren die meisten Wasserleitungen (Straßenzuleitungen) ein und das Wasserwerk war gezwungen, Wasser aus den Hydranten abzugeben. Da der Frost stellenweise bis über 1 m in die Erde gedrungen ist, sind die Leitungen noch jetzt eingefroren.” /1/
Die körperlich schwere Arbeit mit 2 Holzeimern und dem Trageholz war nun bald vorbei.
“Der Preis für 1 cbm Wasser musste 1929 um 5 Pf. erhöht werden, damit die Kosten für die im Winter in verhältnismäßig hoher Zahl aufgetretenen Wasserrohrbrüche gedeckt werden können. Das Wasserwerk erhält ab 1. Oktober einen neuen technischen Leiter in der Person des Schlossermeisters Hermann Hammer, Helbra.” /1/
Außer den genannten öffentlichen Brunnen, dienten eine ganze Reihe von Haus- und Hofbrunnen (etwa 22) in den privaten Grundstücken zur Wasserversorgung.
Aus der Chronik von Benndorf ist zu entnehmen, dass diese privaten Brunnen wohl die ältere Wassergewinnung waren und die öffentlichen Brunnen erst später entstanden sind. Vor allem hatten die Bauern ihren eigenen Brunnen, um das Vieh versorgen zu können. Um 1900 konnte aus den Brunnen oft nur noch Brauchwasser geschöpft werden, da die Wasserqualität durch den Zulauf von Fäkalien und sonstigem verunreinigten Oberflächenwasser sehr schlecht war. Ein Brunnen, als Ziehbrunnen, befand sich auf dem Fuhrmannschen Gut. Dieser wurde bereits im Mittelalter errichtet und versorgte den Hof mit Wasser für Mensch und Tier. Eine Abwasserentsorgung gab es ja damals auch hier noch nicht.
Um diese Zeit hat man die Schwengelpumpen, wie wir sie heute noch am Feuerwehrplatz und an der Ecke Wilhelmstraße sehen, auf die Brunnen gesetzt. Diese hatten unten in ca. 1 m Höhe einen Auslauf und den anderen in etwa 2 m Höhe. Den unteren konnte man durch einen Hebel absperren, so dass nur oben Wasser kam. Für die Kinder war es ein besonderes Vergnügen, wenn oben das Wasser kam.
Für Benndorf ist eine Erstellung einer Übersicht der privaten Brunnen nicht möglich, da es keine Unterlagen oder Informationen gibt.
In einem Bericht der Feuerwehr für das Jahr 1850 heißt es: “Da es ja noch keine Wasser-leitung gab, hatte die Gemeinde eigene Brunnen. Es waren meistens Brunnen mit einem Schutzdach versehene Ziehbrunnen, deren Instandhaltung der Gemeinde übertragen war. Dieses Wasser wurde natürlich auch zu Löschzwecken benutzt.”
Mit Beginn der Elektroversorgung von Benndorf im Jahre 1902 bestand nun auch die Möglichkeit Pumpen mit elektrisch angetrieben einzusetzen.
Etwa um 1905 bildete sich eine Gesellschaft, die sich die Aufgabe stellte, allen unter Wassermangel leidenden Gemeinden des Mansfelder Bergreviers ausreichende Mengen guten Trinkwassers durch eine gemeinsame Wasserleitung zuzuführen. “Sammelbrunnen hierfür wurden in der Pfaffenfahrt unweit von Blankenheim angelegt. Die erforderlichen Quellen befanden sich am Blankenheimer Kirchholze. Die Untersuchungen ergaben, dass dieses Wasser bedeutend weicher als das bis dahin verwendete war.” /8/
Nun bekam jedes Haus einen eigenen Anschluss.
Der Bau des Wasserwerkes zwischen Blankenheim und Emseloh, des Sammelbrunnens, des Wasserbehälters zwei km östlich von Blankenheim, dem Wasserturm in Klostermansfeld, sowie der Verlegung des Rohrnetzes wurde im Jahre 1911 begonnen. Bis 1914 war ein Teil der Wasserleitung fertig. Infolge des 1. Weltkrieges mußten die Arbeiten bis zum Jahr 1919 unterbrochen werden.
Folgende Gemeinden wurden an das Wasserwerk angeschlossen:
Kreisfeld, Hergisdorf, Ahlsdorf, Ziegelrode, Helbra, Benndorf, Klostermansfeld u. a.
Sie bildeten das Gruppenwasserwerk Klostermansfeld. Der Wasserturm in Klostermansfeld wurde 1913 erbaut und hat eine Höhe von ca. 36 Meter und ein Fassungsvermögen von 100 Kubikmetern. 1928 hatte Benndorf bereits 5,2 km Wasserleitung.
Noch am Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. gab es 3 Häuser ohne Wasseranschluss. Im Katzenwinkel am Schießstand gab es noch einen Brunnen. Das Wasser eignete sich aber nicht als Trinkwasser. So holten sich die Bauern das Wasser in einem Wasserfass ca. 200 l aus dem Dorf. Im Dezember 1976 war es soweit. Die drei Häuser an der “Alten Poststraße”
bekamen einen Trinkwasseranschluss. Damit waren alle Haushalte von Benndorf an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen. Die Qualität des Wassers hat sich im Laufe der Jahre auch verbessert. Die Hausfrauen in Benndorf können sich glücklich schätzen. Sie brauchen weniger Waschmittel als in anderen Gegenden. Auch ihre Waschmaschinen verkalken nicht so schnell wie andernorts. Das haben sie dem weichen Wasser zu verdanken, das aus der Rappbode-Talsperre kommt, und ab 2002 den gesamten Landkreis Mansfelder Land versorgt.
Die Übersicht zeigt die Qualität (Inhaltsstoffe) der öffentlichen Wasserversorgung von Benndorf im Jahr 2000.
Gesamthärte 5 ° dH
Härtebereich 1
Calcium 30 mg/l
Magnesium 3,5 mg/l
pH-Wert 8,5
freie Kohlensäure 0
Leitfähigkeit 220 uS/cm
Natrium 7 mg/l
Chlorid 12 mg/l
Nitrat 6 mg/l
Sulfat 31 mg/l
Fluorid 0,05 mg/l
Kalium 1,25 mg/l
Zusatzstoffe Chlor/Chlorlauge teilweise Phosphat
Bereits um die Jahrhundertwende vom 19. Jh. Zum 20. Jh. Wurden Wasseruntersuchungen von den preußischen Gesundheitsämtern durchgeführt. In den Protokollen wurde eine gute Qualität der Brunnenwasser bescheinigt.
Zu den DDR-Zeiten gab es aber auch Probleme mit der Trinkwasserversorgung, wie der Artikel aus der “Freiheit” vom 02. 08. 1978 beweist.
Heute wird das Trinkwasser mit einem hohen Druck durch Rohrleitungen mit einem Durchmesser von 600 bzw. 800 mm gepumpt. Der Pro-Kopf-Verbrauch je Einwohner und Tag liegt derzeit im Mansfelder Land und auch in Benndorf zwischen 70 und 90 Liter. Zu DDR-Zeiten (1983) waren es etwa 160 Liter. Auch der Preis pro Kubikmeter Wasser hat sich verändert, wie die Übersicht der Anlage 5 zeigt. 1994 kostete ein Kubikmeter Trinkwasser bei der Midewa Eisleben 3,14 DM.
Natürlich muss das Trinkwasser als Schmutzwasser auch entsorgt werden. Hierfür ist für Benndorf der Abwasserzweckverband “Einzugsgebiet Eisleben” zuständig.
Benndorf war 2001 zu etwa 90 % an die Schmutzwasserkanalisation angeschlossen. Das Schmutzwasser wird derzeit der Kläranlage Helbra zugeleitet, die in den nächsten Jahren stillgelegt werden soll.
Das Ortsnetz des alten Dorfes wurde erst 1992 – 1996 realisiert und ist bis auf Mühlenstraße, Friedhofsweg, Gartenstraße und Rasenweg fertig gestellt. Die Kanäle der Bergarbeiter-siedlung wurden mit der Zeit der Errichtung der Wohngebäude verlegt.
Die moderne Trinkwasserversorgung verpflichtet zur Veröffentlichung der regelmäßigen Trinkwasseruntersuchungsergebnisse.
Heute, 2002, garantieren regelmäßige Kontrollen technisch gute Versorgungsanlagen eine stabile und in der Qualität gute Wasserversorgung.
Ab 2004 senkte die Midewa die Preise für Trinkwasser um drei Cent auf 1,47 Euro je Kubikmeter.
Bei der Durchsicht von Akten der Gemeindeverwaltung fand ich Angaben zur Wasserversorgung von Benndorf, die ich hier ergänzen möchte.
Auszug aus dem Volkswirtschaftsplan der Gemeinde Benndorf für 1969:
„Gesundheits- und Sozialwesen
Die Aufgaben auf dem Gebiete des Gesundheits- und Sozialwesens stehen in einem Zusammenhang mit allen Fragen des gesellschaftlichen Lebens.
Beginnend ab 1969 ist die schrittweise Sanierung der im alten Ortsteil vorhandenen Brunnen notwendig, damit sie für die Trinkwasserversorgung (Notwasserversorgung) genutzt werden können.
In diesem Jahr sind zu sanieren:
- a) Brunnen Karl – Marx – Ring 14
- b) Brunnen Friedrichstraße 14
- c) Brunnen Breitscheidstraße 14″
1970 sollten folgende Brunnen saniert werden:
- a) Alte Poststraße
- b) Hermannstraße
- c) Altes Feuerwehrdepot
Bereitstehende Mittel: 2.000,- M je Jahr
Wasserversorgung „Alte Poststraße“
Der vorhandene Brunnen versiegte infolge der letzten trockenen Jahre im Frühjahr 1975.
In der folgenden Zeit wurde durch die Gemeinde wöchentlich 2 mal Wasser in 20 Liter – Milchkannen aus dem Dorf zu den 3 Häusern der „Alten Poststraße“ gefahren. Im September 1976 löste der Rat der Gemeinde die Initiative aus, eine Wasserleitung von Siebigerode zur „Alten Poststraße“ zu legen. Der VEB Mansfeld Kombinat – August – Bebel – Hütte stellte dazu den Bagger. Ausgeführt wurden die Ausschachtungsarbeiten nach Feierabend sowie an den Wochenenden. Die Verpflegung der Arbeiter erfolgte durch die Bewohner der „Alten Poststraße“. Mittagessen kochte Frau Anneliese Brunn. Die Verlegung der Rohre erfolgte durch den Betriebsteil Klostermansfeld der WAB. Das erste Wasser lief am 13.1.1977. Alle 3 Häuser mit den 4 Haushalten und den 17 Personen waren nun mit Wasser aus der Leitung versorgt. Die Kosten des Baues betrugen immer noch 25.277.57 M (Mark der DDR).
Aus dem Rohrnetzplan von 1928 ist zu entnehmen, dass Benndorf zu dieser Zeit nur noch 14 Oberflurhydranten bzw. Brunnen hatte.
Ein Hydrant befand sich am Schulgebäude Schulplatz 2, einer in der Ringstrasse vor den ehemaligen Grundstück Hesse, einer an der Ecke Mühlenstraße Chausseestraße gegenüber der heutigen Feuerwehr.
In einer Karte sind die bisher bekannten Brunnen erfaßt.
Bevor ab 1927 die Wasserrohre in Benndorf verlegt wurden waren die Brunnen wichtige
Quellen zur Wasserversorgung. Trotz Wasserleitungshausanschlüsse holten die Familienväter zur Wäsche und zum Gießen mit dem “Emmerholz” (Wassereimertrageholz) auf den Schultern in zwei Eimern das kostenlose Wasser von der nächstgelegenen Quelle. Diese zusätzliche Wasserversorgung funktionierte noch bis Anfang der 1950er Jahre.
Die ab 1927 verlegten Rohrleitungen hatten teilweise 60 Jahre Bestand bis zu Beginn der 90er Jahre. In dieser Zeit erfolgte eine Erneuerung in einzelnen Abschnitten oder eine Reparatur. Auch wurden Erweiterungen in Außenbereichen, wie in der Siebigeröder Straße in Richtung Bahnübergang/Alte Poststraße, ehemaliger Feldweg, der untere Teil der Mühlenstraße, die Kippe, der Rasenweg, der Weg zur Bad Anna und der hintere Teil der Mühlenstraße nach dem Friedhof.
Der Zustand der Rohrleitungen war in den letzten Jahren so, dass oft Reparaturen notwendig waren. Zu Zeiten der DDR fehlte oft das Geld für eine Erneuerung und so blieb dieser Zustand bis Anfang der 90er Jahre.
Die Wende in Deutschland ermöglichte auch eine grundlegende Erneuerung der Wasser- und Abwasserversorgung in Benndorf.
Ab Dezember 1990 begannen die Vorbereitungen für die Erneuerung der Wasser- und Abwasserleitungen in der Hauptstraße ab Einmündung Chausseestraße bis Ortsausgang in Richtung Helbra. In der Chausseestraße 1-5 erfolgte bis Juli 1991 dann u.a. die Erneuerung der Wasserleitung.
Vom Juni 1991 bis Mai 1992 wurde im Bereich Siebigeröder Straße bis zur ehemaligen Gaststätte “Zur Sonne” Leitungen verlegt. Im Anschluss folgte bis August 1992 die Leitungsverlegung bis zur Unterführung der Bahnstrecke Magdeburg – Sangerhausen in der Siebigeröder Straße.
Im 2. Bauabschnitt erfolgte die Verlegung der Hauptwasserleitung und der Nebenanschlüsse bis zur Einmündung Thomas – Müntzer – Straße und Wilhelmstraße bis Dezember 1992. In einem weiteren Teil der Hauptstraße wurden bis Oktober 1992 die Leitungen erneuert. Die Erneuerung der Leitungen in der Verbindungsstraße wurde bis Dezember 1993 vorgenommen. Zu dieser Zeit gab es die Erneuerung des Kulturhausvorplatzes und der Thomas – Müntzer – Straße.
Damit war die Erneuerung der Wasserversorgung im alten Ortsteil von Benndorf mit Hauptleitungen und Nebenanschlüssen (Hausanschlüssen) abgeschlossen.
Durch die MIDEWA konnte nun die erforderliche Wassermenge und Wasserqualität bereitgestellt werden.
Die MIDEWA – Niederlassung Mansfelder Land – Querfurter Platte mit Sitz in der Lutherstadt
Eisleben versorgt etwa 75 500 Einwohner in 55 Orten, darunter Benndorf mit 2221 Einwohnern, und zahlreiche gewerbliche und industrielle Abnehmer mit Fernwasser (4,5° dH) aus der Rappbode – Talsperre.
Wie groß die Bedeutung einer stabilen Versorgung mit Trinkwasser ist, verdeutlichen die folgenden Angaben.
Trinkwassernutzung:
33 % für Toilette
20 % für Baden
14 % für Duschen
14 % für Wäsche
12 % für Geschirrspülen und
7 % für Sonstiges.
Die Wasserqualität wird ständig überwacht.
Betrug der Wasserverbrauch in der 2. Hälfte des 20. Jh. Noch etwa 60 l pro Kopf und Tag, so ist er durch Rekonstruktion und Modernisierung der Wohnungen auf etwa 200 l pro Kopf und Tag angestiegen. Der 60 l Verbrauch war vor allem im alten Dorf mit Einfamilienhäusern, ohne Dusche und Bad zu verzeichnen.
Mit der Sanierung der Gebäude in Benndorf Anfang der 90er Jahre wurde ein richtiger Schritt zur Garantierung einer guten Wasserversorgung der Bewohner getan. Eine sinnvolle und sparsame Verwendung von Wasser ist auch unter den heutigen (2012) Anforderungen wichtig.
Im Jahr 2011 wurden in Benndorf 70.000 m³ Wasser verbraucht.
Die Brunnen sind unabhängig von dieser Situation in einem nutzungsfähigen Zustand zu erhalten. Schon die Schwengelpumpen als Denkmal sind für Benndorf von kulturhistorischen Wert und somit unbedingt zu erhalten.
Bernd Voigt, Ortschronist
Quellen
/1/ Chronik der evangelischen Volksschule Benndorf, 1863 – 1939
/2/ Wäsche, Thomas; Die Wasserversorgung der Stadt Eisleben, Lutherstadt Eisleben 2002, Nr. 63
/3/ Voigt, Bernd; Chronik des Ortes Benndorf Teil I, 1994
/4/ Mansfelder Zeitung 31. 03. 2000
/5/ Mitteldeutsche Zeitung Eisleben 02. 08. 2002, Seite 12
/6/ Mitteldeutsche Zeitung Eisleben 10.12.2003
/7/ Burghardt, Hilmar; Siebecke, Elke; Volkstedter Wasserversorgung, 2010
/8/ Die Geschichte des Dorfes Hergisdorf, Festschrift, 4.2.2002