Benndorf
Das Benndorfer Wappen
„Im quadrierten Schild oben rechts (1. Feld) in Gold (Gelb) gekreuzte schwarze Hammer und Schlägel, oben links (2. Feld) in Rot gekreuztes silbernes Hüttengezähe, unten rechts (3. Feld) in Silber (Weiß) zwei Reihen von je drei roten Rauten, unten links (4. Feld) in Blau ein Bündel goldene (gelbe) Getreideähren.“
Die Gemeinde Benndorf
Gemeindefläche: 577 ha
Einwohner: 2.000 (Stand 30.06.2022)
Bürgermeister: Matthias Jentsch
Bürgermeisterbüro: Chausseestraße 1
Heimat bewahren & nachhaltig entwickeln.
Gemeinsam im Einklang mit Natur & Umwelt. Für die Zukunft unserer Kinder.
Benndorf. Bergarbeiterdorf im Mansfelder Land. Mit seltener Landschaftsschönheit, tiefen Traditionen, uralten Mythen. Ein Dorf, das von Heimatliebe und mit Landesverbundenheit lebt. Darin seine Menschen, warmherzig, zupackend fleißig, erfahren im Auf und Ab unsteter Geschichte. Und überraschend offen für Neues – mit dem Gespür für die Themen der Zeit. Das Ziel: den sie umgebenden natürlichen Lebensraum so gering wie möglich zu belasten, Ressourcen zu schonen und den energetischen Verbrauch zu minimieren respektive regenerative Energien zu fördern. Und dabei alle – von Jung bis Alt – in den Prozess des Umdenkens und Mitmachens einzubeziehen.
Ein Ort zwischen Tradition und Innovation. Immer am Puls der Zeit.
Klima- und Naturschutz, in kleinen, großen Schritten. Global denken, lokal handeln
Damals um 1900 brachte die Industrialisierung des Kupferschieferbergbaus schon früh den Strom in die Benndorfer Betriebe und Haushalte. Man war am Puls der Zeit, denn die Eisenbahnlinie zwischen Hettstedt und Eisleben mit Halt in Benndorf/Klostermansfeld war elektrisch betrieben.
Heute ist Elektromobilität auf Grundlage des Quartierskonzepts in Benndorf längst Normalität, fahren betriebliche E-Autos und forciert man den individuellen Fahrradverkehr u.a. mit Unterstellboxen und Tankstellen für Strom, generiert aus dem eigenen Photovoltaikanlagen. Die Wärme für das Nahwärmenetz der Bergarbeitersiedlung stammt aus erneuerbarer Quelle: der Biogasanlage samt Blockheizkraftwerk, gespeist von den pflanzlichen Zulieferungen der Benndorfer Bauern. Der Strom des Blockheizkraftwerkes und die 900 kWp der Photovoltaikmodule auf den Dächer der Bergarbeitersiedlung reichen für die Haushalte Benndorf und Klostermansfeld.
Netzwerk Benndorf: Konsens „Gemeindliches energie- und klimapolitisches Leitbild“
Gelungen ist dieser energetische Umbau insbesondere durch das Engagement der Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH BWB, die sich als Zugpferd an die Spitze der Bewegung stellte, Herausforderungen erkannte, Verantwortung übernahm und Antworten auf die Fragen der Zeit zu finden sucht – ein immerwährender, nie abgeschlossener Prozess, der mit der politischen Wende 1989 und dem gravierenden wirtschaftlichen und sozialen Strukturwandel begann. In der Folge wurde unter großen Anstrengungen die Siedlung der Bergarbeiter nachhaltig saniert, Heimat erhalten und Heimat geschaffen. Der aus eigener Kraft ausgebaute Hof der Gewerke erinnert nicht nur an alte Handwerkstradition. Hier ist das Herz des Ortes, hier trifft knüpft sich das Netzwerk Benndorf, das jedem die Politik der kleinen Schritte auf Grundlage des Leitbildes bewusst zu machen und jeden für gemeinsam zu gestaltender Entwicklungs- und Erneuerungsprozess zu gewinnen sucht.
Zukunft Benndorf: Für unsere Kinder
Energiebildung ist der wichtigste und nachhaltigste Garant, auf dem Klimaziele erreicht werden können. Für die Schülerinnen und Schüler der Benndorfer Sekundarschule sind die Themen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz seit Jahren allgegenwärtig und Tagesthema, Aktionen und Projekte tragen das vielfältige Engagement, u.a. „Wir lassen Bäume wachsen“ im Rahmen der 900-Jahr-Feier Benndorfs im Jahr 2021 incl. naturnaher Bewirtschaftung der Grünflächen der Bergarbeitersiedlung. Es gibt zudem eine Schülerfirma „Benndorfer Holzbau“ sowie die aktive Einbindung in den Klimatag der Verbandsgemeinde. Geplant ist ab 2020 der Aufbau eines Klima- und Energie-Lehrpfads: „Energiebildung up to date“ mit spielerisch-digitalem Ansatz.
All diese genannten Schwerpunkte und Entwicklungen sind ohne das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Benndorfer Bevölkerung nicht denkbar. Die geschieht in Organisationen wie z.B. dem Kinderschutzbund oder der lokalen LEADER Aktionsgruppe Mansfeld-Südharz. Es gelingt damit immer wieder, interessante Projekte z.B. mit EU- Fördermitteln umzusetzen – sozusagen die praktische Umsetzung des europäischen bottom-up-Ansatzes.
Insbesondere bei der Sanierung des Hofes der Gewerke (Dorferneuerung, LEADER) oder der schulischen Arbeit im Bereich Klima (Solarlabor) konnten Förderungen aus den EU- Strukturfonds (insbesondere ELER) genutzt werden. Und da ist sie – die europäische Dimension unserer Motivation.